Besuch der Regelschule 1 in Arnstadt

Schipanski besucht Regelschule Eins in Arnstadt

Der Bundestagsabgeordnete und Bildungspolitiker Tankred Schipanski (CDU) besuchte am Dienstag (11. Oktober 2011) die Regelschule 1 in Arnstadt. Zentrale Themen des Gesprächs waren dabei, wie die Abschaffung der Förderschulen in der Praxis funktioniert und wie ein vergleichbarer mittlerer Schulabschluss in Deutschland ermöglicht werden könnte.

Schulleiter Wilfreid Leibnitz berichtete zunächst über seine Arbeit. Mit 270 Schülern ist die Regeschule 1 eine der größten im Kreis. Besonders hob er die Arbeit seines Kollegium hervor: „Ohne das starke persönliche Engagement vieler Kollegen wüsste ich nicht, wie wir mit den großen Anforderungen durch den Wegfall der Förderschulen fertig geworden wären.“ Der gemeinsame Unterricht habe naturgemäß zu großen Leistungsunterschieden innerhalb der Lerngruppen geführt, die es zu überwinden gälte, erklärte Leibnitz. Bundestagsabgeordneter Tankred Schipanski bezeichnete die übereilte Auflösung der Förderschulen als grundsätzlich falsch. „Ohne die nötigen personellen und räumlichen Rahmenbedingungen kann die Inklusion nicht gelingen. Manche Schüler sind unterfordert, andere heillos überfordert“, kritisierte Schipanski. „Um zu verhindern, dass jetzt mehr Schüler ohne Abschluss die Schule verlassen, müssen dringend Konzepte entwickelt werden. Damit können die Schulen aber nicht allein gelassen werden, sondern das Land ist hier gefordert“, postulierte der Parlamentarier. Übereinstimmend mit Leibnitz erklärte Schipanski weiter: „Das Wohl der Schüler muss oberste Priorität haben und nicht für jeden Schüler ist der gemeinsame Unterricht unter den aktuellen Rahmenbedingungen die beste Form.“ Daher müssten klare Kriterien benannt werden, wann ein Schüler in die nunmehr einzige Förderschule im Kreis in Ilmenau zurückkehren könne.

Als beispielhaft lobte Schipanski zum einen die vielen Maßnahmen der Regelschule 1 zur Berufsorientierung, für die es zukünftig auch Unterstützung durch den Bund geben solle. Zum andern zeigte er sich von dem vielfältigen Einsatz der Sozialarbeiterin Cornelia Steger begeistert. Schulleiter Leibnitz sieht als Hauptproblem der gegenwärtigen Bildungspolitik den deutschen Bildungsföderalismus. „Über 90 verschiedene Schultypen bundesweit sind einfach zu viel“, so Leibnitz. Dazu erklärte Schipanski: „Der Bund könnte hier gut eine koordinierende Rolle einnehmen und für eine stärkere Vergleichbarkeit im deutschen Bildungssystem sorgen. Aber aus verfassungsrechtlichen Gründen ist das derzeit leider nicht möglich, zumal die Länder am Status quo festhalten wollen.“

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