USA-Stipendium: Weihnachten und Neujahr in Texas

„Ich wünsche allen ein gesundes Neues Jahr! Ich hatte ein sehr gutes Jahr 2015 und jetzt wo das Jahr 2016 begonnen hat, hat auch die letzte Hälfte meines Auslandsjahres angefangen. Ich habe nur noch 153 Tage übrig in Devine, Texas. Die Zeit ist so schnell vergangen und ich habe so viel erlebt. Ich habe nicht nur mein Englisch um Welten verbessert, ich habe den 3.Geburtstag meiner kleinen Schwester miterleben dürfen und ich habe auch Weihnachten und Silvester hier verbracht.

Diese beiden Feiertage haben mich eigentlich am meisten überrascht. Ich fange mal an mit Weihnachten. Wir sind am Abend des 24. zu Grandpas und Grandmas Haus gefahren und da haben wir dann ein bisschen geredet und dann sind wir am Morgen des 25. wieder zu deren Haus gefahren. Weil hier Weihnachten ja am Morgen des 25. ist. Wir haben alle gemeinsam gefrühstückt. Dann haben wir Geschenke ausgepackt. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele Geschenke bekommen! Ich habe mittlerweile schon ein Paket gepackt, was ich voraussenden muss, weil ich einfach keinen Platz in meinem Koffer für all diese Dinge haben würde. Es ist einfach zu viel. Jedes Kind hat so viele Geschenke bekommen. Natürlich wurden auch die Socken, die man sonst immer in Filmen vor dem Kamin sieht, aufgehangen und es wurden Lotterie-Scheine von Grandma und Grandpa reingelegt. Amber, meine Gastmutter, hat zwei Dollar gewonnen. Besser als nichts, würde ich mal sagen. Dann haben wir Mittag gegessen. Das Essen hat sich nicht wirklich von dem Essen zu Thanksgiving unterschieden. Es gab wieder Truthahn, Gemüse, Tomales (Mexikanisches Essen), Kartoffelbrei, Süßkartoffeln mit Marshmallows und Maccaroni & Cheese. Danach haben die Kinder mit ihren neuen Spielzeugen gespielt. Die Mütter haben gequatscht und die Männer standen draußen um einen Truck herum mit einem Ghetto-Blaster und Bier. Das war mal ein wenig anders. Denn ich bin es ja von Deutschland gewöhnt, dass man sich schick anzieht und gemeinsam in die Kirche geht und dann werden die Geschenke ausgepackt und dann wird gegessen mit der kompletten Familie. Aber jetzt weiß ich, dass es auch andere Wege gibt, Weihnachten zu feiern. Außerdem sind dann Amber und ich am Abend noch durch die Gegend gefahren, um ein Restaurant aufzufinden, das noch offen hat. Denn normalerweise ist das wirklich der einzige Tag im Jahr, wo alles geschlossen ist. Wir sind ungefähr 45 Minuten herumgefahren nur um ein Restaurant oder etwas ähnliches zu finden, das offen ist. Letzten Endes hatte ein „Subway“-Imbiss in Lytle geöffnet. Lytle ist ungefähr 20km von Devine entfernt.

Mein Silvester war nicht ganz so aufregend. Silvester wird hier nicht ganz so groß gefeiert, wie in Deutschland. Also gegen 19 Uhr kamen alle unsere Freunde zu unserem Haus und dann haben wir gegessen und geredet und hatten gut Spaß. Um 22 Uhr haben wir ein kleines Feuerwerk für die Kinder gemacht, weil die dann schlafen gehen mussten. Danach sind dann alle nach Hause gegangen. Mein Gastvater ist eingeschlafen und gegen 23 Uhr waren dann auch meine Gastmutter und Ashlynn, meine kleine Schwester, eingeschlafen. Das heißt, 23 Uhr war Totenstille. Ich war natürlich noch wach und da Silvester war, waren auch noch meine Freunde in Deutschland wach, also habe ich mit denen geskypt und 0 Uhr war dann das Neue Jahr auch in Texas angekommen. 15 Minuten später ist dann mein Gastvater aufgewacht, hat mich gefragt wie spät es denn sei und dann ist er wieder schlafen gegangen. Ich weiß ja, dass er Feiertage nicht so mag, aber er hat nicht mal „Happy New Year“ gesagt. Das war ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber als ich dann mal mit den anderen Austauschschülern geredet habe und denen erzählt habe, wie es bei mir war, meinten alle nur, dass es bei denen genauso war. Also das war mal eine etwas andere Erfahrung, aber eine gute, denn das zeigt mir, dass ich Silvester definitiv in Deutschland feiern werde und nicht mehr in den USA.

Also so viel zu meinen Erfahrungen mit Weihnachten und Silvester. Ich werde dann in zwei Monaten wieder von neuen Erfahrungen berichten. Wahrscheinlich von meinem ersten Track & Field Wettkampf oder von meiner Reise nach Las Vegas.

Bis in zwei Monaten! Ronja“