USA-Austauschjahr: Halbzeit für Stipendiatin Meike

Für Meike aus Ichtershausen vergeht die Zeit ihres Auslandsjahres wie im Flug. Was sie in den letzten Monaten in Michigan erlebt hat, erzählt sie in ihrem zweiten Bericht:

Leider ist schon die Hälfte meines Auslandsjahres vorbei, die Zeit vergeht so schnell.

Im November, bevor das 2. Trimester in der Schule angefangen hat, durfte ich nach Washington D.C. reisen. In dem fünftägigen Seminar habe ich mit anderen Austauschschülern die Stadt besichtigt und viel über die deutsch-amerikanischen Beziehungen gelernt. Wir hatten die Chance an interessanten Seminaren teilzunehmen und haben verschiedene Museen wie das Newseum, Natural History Museum, National Air and Space Museum und das National Museum of American History besichtigt. Im Newseum besuchten wir u.a. ein interessantes Seminar über Pressefreiheit in den USA und Deutschland. Danach erfolgte eine Besichtigung der Deutschen Botschaft. Dort durften wir den Diplomaten Fragen über ihren Beruf stellen und haben an einer spannenden Simulation zu einer Internationalen Migrations-Krise teilgenommen. Obwohl wir in diesen 5 Tagen definitiv wenig Schlaf hatten so war es doch schön, sich mit anderen Austauschschülern zu treffen, zusammen über kulturelle Unterschiede zu reden und damit mehr über die USA zu lernen.

An meiner Schule hat sich mit Beginn des zweiten Trimesters auch einiges geändert. Die Football-Season ist beendet und somit leider auch Cheerleading.
Ich spiele jetzt Basketball und habe jeden Tag Training oder ein Spiel. Am Anfang war es ziemlich ungewohnt, aber jetzt bin ich traurig, dass auch dies bald vorbei sein wird. Wir haben bis zu drei Spiele in einer Woche. Dafür müssen wir manchmal 2 Stunden Bus fahren, wodurch wir ziemlich spät nach Hause kommen und danach noch Hausaufgaben warten. Aber geteiltes Leid ist halbes Leid- ich habe durch den Sport im Team viele gute Freunde gefunden.
Auch meine Schulfächer haben sich geändert. Ich belege aktuell die Fächer Chemie, Conspiracy in History (Verschwörungen in der Geschichte), US History, Business Operations and Leadership und Economics. Meine Lieblingsfächer sind Chemie und Conspiracy. Im Gegensatz zu Deutschland sind es die Lehrer, die eigene Klassenzimmer haben und die Schüler je nach Unterricht zwischen den Klassenzimmern wechseln. Das Schüler- Lehrer- Verhältnis ist hier doch etwas anders als in Deutschland; so kocht z.B. mein Chemielehrer freundlicherweise jeden Morgen für uns Kaffee. Die Schule mit bestmöglichem Abschluss zu bestehen ist hier einfacher als in Deutschland. So kann man z.B. jeden Test noch einmal schreiben, wenn man mit seinem Ergebnis nicht zufrieden war.

Thanksgiving und Weihnachten haben wir bei den Eltern meiner Gastmutter zusammen mit der Familie ihres Bruders gefeiert. Ich habe sehr gern mit den kleinen Neffen gespielt oder wir sind mit Daisy (ihrem Hund) spazieren gegangen. Während der Weihnachtsferien besuchte ich mit meiner Gastmutter Chicago. Wir fuhren mit dem Zug denn es lag sehr viel Schnee. Auf dem Weg zum Zug haben wir noch an einer Raststätte in Indiana gehalten um ein Foto zu machen. Leider waren die Sehenswürdigkeiten in Chicago und die schönen Aussichtspunkte im Nebel verschwunden, sodass wir im Frühling nochmal einen Versuch starten wollen.

Silvester haben wir bei Freunden meiner netten Gasteltern gefeiert. Es wurden den ganzen Abend lustige Spiele gespielt und jeder hatte etwas zu Essen mitgebracht, so dass wir am Ende ein richtig großes Buffet hatten. Zu meiner Überraschung sind wir bis Mitternacht aufgeblieben, was ziemlich unüblich für Amerikaner ist.
In den letzten Wochen ist es ziemlich kalt geworden und wir haben wegen des vielen Schnees an manchen Tagen „ schneefrei“, weil der Winterdienst hier nur Hauptstraßen räumt und viele Schüler von außerhalb keine Möglichkeit haben, in die Schule zu fahren. Es liegt im Moment wirklich viel Schnee hier.

Meine Gasteltern und ich freuen uns schon auf die „Spring Breaks“, sie haben mit mir eine Reise nach Florida geplant… davon werde ich später berichten.

Viele Grüße aus dem schönen Michigan, Meike