Pflege zu häufig in negativem Licht

Unionspolitiker tauschen sich in Gräfenroda mit Fachkräften aus

Ruf und Bezahlung der Pflege müssen sich verbessern, darin waren sich alle einig: Gemeinsam mit dem Gesundheitsexperten Tino Sorge MdB und dem Pflegesprecher der CDU-Landtagsfraktion Jörg Thamm MdL besuchte Bundestagsmitglied Tankred Schipanski (alle CDU) die Pro Seniore Residenz Rosental in Gräfenroda. Im Gespräch mit Pflegerinnen spielten vor allem die Bundesgesetzgebungen eine Rolle. Das Haus an der „Alten Lache“ bietet 70 Pflegeplätze.

Schipanski berichtete über die aktuellen Gesetzesvorhaben im Pflegebereich:

„Mit dem Reformgesetz zum Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) stärken wir die Position von Pflegeeinrichtungen. Oftmals werden diese vom MDK zu Unrecht gegängelt und mit Bürokratie überhäuft. Ferner debattieren wir im Bundestag aktuell das Angehörigen-Entlastungsgesetz, welches die Unterhaltsheranziehung von Kindern bei ihren pflegebedürftigen Eltern im Regelfall ausschließt. Erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von über 100.000 Euro werden die Kinder zukünftig herangezogen.“ Beide Gesetze wurden ausdrücklich von der Pflegeheimleitung begrüßt.

Auf Gehör von Residenzleiterin Tina Bohl stieß zudem das Gesetz für bessere Löhne in der Pflege („Pflegelöhneverbesserungsgesetz“). „In der konzertierten Aktion Pflege, die mit allen relevanten Akteuren abgestimmt wurde, setzen wir Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitssituation von Pflegekräften durch. Dazu gehören Mindestentgelte und Tarifverträge. Die Pflegekommission wird als ständiges Gremium auf 5 Jahre festgesetzt.“, so der Berichterstatter für Digitalisierung und Gesundheitswirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge.

Fernab der Gesetzesregelungen machte Bohl auf das gesellschaftliche Bild des Berufes aufmerksam, welches nicht immer mit Positivem verbunden wird. Kürzlich startete deshalb die bundesweite Initiative „proud to care“. Sie soll die Wahrnehmung der Pflege ändern und positive Aspekte in den Vordergrund stellen. Stolz und Freude kommen in den Pflegeberufen viel zu kurz, waren sich die Pflegerinnen einig. Mehr Informationen gibt es unter www.proud-to-care.de.