26 Mai Flächendeckenden Stromausfall nicht riskieren
Nach einem Fachgespräch des Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und des Innenausschusses bilanziert der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski, dass Deutschland auf die Folgen eines langdauernden Stromausfalls nicht ausreichend vorbereitet sei. Das gehe aus einer aktuellen Studie des Büro für Technikfolgenabschätzung zur Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften hervor. „Schon nach wenigen Tagen Stromausfall könnte die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr sichergestellt werden. Ein etwa zweiwöchiger, regional übergreifender Stromausfall würde zu einem Kollaps der gesamten Gesellschaft führen, weil unsere Lebens- und Arbeitswelt fast vollständig von elektrischen Geräten durchdrungen ist“, fasste Schipanski die Ergebnisse des Expertengesprächs zusammen. Auch wenn das Risiko eines solchen langanhaltenden und großflächigen Stromausfalls gering sei, müssten konkrete Konzepte entwickelt werden, wie in einem solchen Krisenfall die Versorgung der Bevölkerung und eine Kommunikation der Rettungs- und Hilfskräfte sichergestellt werden könne, forderte der Parlamentarier. Gleichzeitig mahnte er an, die Stromversorgung in Deutschland nicht durch das voreilige Abschalten von Kernkraftwerken zu gefährden. „Solange die erneuerbaren Energien noch nicht flächendeckend eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung garantieren können, benötigen wir die Kernenergie als Brückentechnologie“, betonte Schipanski.
Mit dem derzeit laufenden Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung, für das allein das Bundesministerium für Bildung und Forschung bisher mehr als 235 Millionen Euro Haushaltsmittel bereitgestellt habe, sei man zwar schon auf dem richtigen Weg. Dennoch müssten die Maßnahmen zur Prävention stärker gebündelt und besser an der Praxis ausgerichtet werden, so Schipanski.
Hintergrund: Das Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages (TAB) hat in einer zweijährigen Studie untersucht, wie sich ein längerfristiger und großflächiger Stromausfall auf die kritischen Infrastrukturen wie Informationstechnik, Kommunikation, Transport, Energieversorgung und Gesundheit auswirken könnte und inwieweit Deutschland auf eine derartige Belastungssituation vorbereitet ist.
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