Leitantrag zwischen Tradition und Moderne

Der Landesfachausschuss Wissenschaft, Medien und Forschung der CDU Thüringen unterstützt den Leitantrag zur Bildungsrepublik Deutschland des CDU-Bundesvorstandes zum Parteitag im November. Dieser wurde unter Federführung von Bundesministerin Annette Schavan und Sachsens Kultusminister Roland Wöller erarbeitet. Wie der Vorsitzende des  Landesfachausschuss und Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski mitteilte, sei der Beschluss bei der Sitzung Dienstag (13. September 2011) einstimmig gefasst worden. Begrüßenswert sei, dass jetzt das erfolgreiche zweigliedrige Thüringer Schulmodell auf ganz Deutschland übertragen werden solle. Dabei warb Schipanski auch um Verständnis für den noch andauernden Diskussionsprozess innerhalb der Bundespartei: „Was für Thüringen seit Jahrzehnten bewährte Praxis ist, bedeutet für Länder wie Bayern und Baden-Württemberg eine Revolution. Hier muss noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.“ Gleichzeitig wies der Abgeordnete darauf hin, dass der Leitantrag nicht auf die Frage des Schulsystems verkürzt werden dürfe. Der CDU gehe es vor allem um Bildungsinhalte und Bildungsziele, Strukturfragen seien zweitrangig. Auch die Einrichtung eines Bildungsrates für eine fachliche Expertise, die Sprachförderung, eine Exzellenzinitiative zur Lehrerbildung sowie die Einführung allgemeiner Bildungsstandards und vergleichbarer Schulabschlüsse seien wichtige Schwerpunkte der CDU, betonte Schipanski.

Der Leitantrag ziele außerdem darauf ab, einerseits das deutsche Wissenschaftssystem weiter zu internationalisieren und dafür die Bologna-Reform weiter umzusetzen und andererseits für größere Synergien zwischen Hochschulen und Forschungszentren zu sorgen. Ebenso werde angestrebt, die Hochschulen für Studierende zu öffnen, die über die berufliche Bildung zu einem Studium gelangen. Besonders hob Schipanski hervor, dass eine produktive Kooperation zwischen Bund und Ländern im Hochschulbereich angedacht sei. „Nur gemeinsam können Bund und Länder die hohe Qualität unseres Wissenschaftssystems garantieren und weiter ausbauen. Hier sollten angemessene Formen für eine effektive Zusammenarbeit gefunden werden,“ so der Parlamentarier. Insgesamt sei der Leitantrag Zeichen einer zukunftsweisenden Politik, die den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu leisten wisse, bilanzierte Schipanski.

Ein weiteres Thema der Sitzung des Landesfachausschuss war die Zukunft der Thüringer Hochschullandschaft. Dazu solle in den nächsten Monaten ein Papier als Diskussionsgrundlage entwickelt werden, das auch auf eine stärkere Kooperation der Thüringer Hochschulen ziele. Ein „Campus Thüringen“ sei dabei eine von mehreren denkbaren Formen der Zusammenarbeit, erklärte der Vorsitzende.

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