Abschied von den USA

Ich kann mich noch an meinen ersten Bericht erinnern: Ich war gerade mal fünf Tage hier und hatte noch alles vor mir. Nun sind es noch fünf Tage und ich fange mein neues altes Leben wieder an. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Gerade eben noch bin ich erst aus dem Haus gegangen, um die Reise meines Lebens anzutreten: Ich verlasse Freunde und Familie hier – für Freunde und Familie in Deutschland. Wie sich alles im Leben doch wiederholt.

Seit vier Wochen habe ich nun schon Ferien hier. Nachdem ich keine Prüfungen mehr schreiben musste, habe ich ein letztes Mal Disneyworld besucht. Den folgenden Sonntag durfte ich an einem einmaligen Event teilnehmen: Der ersten Abiturübergabe meiner Schule in Amerika. Mit über tausend Besuchern und Live-Übertragung im Internet war es am Ende doch etwas ganz Besonderes, seine Kappe in die Luft zu schmeißen. Auch wenn ich kein Zeugnis bekommen habe, war es wahrscheinlich doch der Punkt, an dem ich so langsam mitbekommen habe, dass es bald vorbei ist.

Mich von allen zu verabschieden und zu wissen, dass ich es vermissen werde aber auch die Freude auf daheim – es sind gemischte Gefühle. So geht es morgen zum Flughafen nach Washington D.C., wo ich auf all die anderen Stipendiaten meiner Organisation treffe. Dort werden wir das Kapitol und den Kongress besichtigen. Und dann geht es Freitag auch schon wieder in die Heimat, wo Freunde und Familie warten aber auch wissen, dass sie nun starke Konkurrenz haben. Denn ein Teil von mir, wird wohl immer Georgia gehören.