Jeder Abschied fällt schwer!

… Und es waren unzählig viele Abschiede, die ich hinter mir hatte, als ich am frühen Morgen des 22. August 2018 in Gotha in den Zug stieg. In jenen Zug nach Frankfurt zu steigen, war ein großer Schritt, der die nächsten zehn Monate meines Lebens bestimmen würde. Doch kaum war dieser überwunden ging alles recht schnell. Am Flughafen in Frankfurt angekommen, traf ich meine Gruppe. Ich traf jene Stipendiaten wieder, die ich bereits im April zum Vorbereitungsseminar kennengelernt hatte. Dort mochte noch keiner so ganz glauben, dass wir schon bald ein Jahr in den USA verbringen würden und nun war so weit. Die Zeit verging wie im Fluge und das wortwörtlich, denn warteten wir im einen Augenblick noch an der Gepäckaufgabe, fanden wir uns im nächsten schon am riesigen Chicago O`Hair Flughafen wieder. Ein letzter kurzer Abschied von Gruppe und dann ließ man wirklich alles hinter sich, was man gewohnt war. Das Abenteuer konnte beginnen.

Auch wenn es mir vor lauter Aufregung meine Gastfamilie endlich persönlich kennen zu lernen nicht so vor kam, war es eine wahnsinnig lange und erschöpfende Reise. Am späten Abend landete mein Flugzeug in Cleveland, Ohio. Ich war seit über vierzig Stunden wach, da ich natürlich vor lauter Vorfreude die Nacht zuvor nicht geschlafen hatte. Doch dann war es endlich so weit: Nach über zwei Monaten telefonieren und schreiben traf ich zum ersten Mal meine Gastfamilie, die Stevens. Der Empfang hätte nicht besser sein können. Meine Gasteltern und Gastgeschwister warteten am Flughafen mit einem Willkommens-Schild bereits auf mich. Im ersten Moment und noch an diesem Abend, auch den nächsten Tagen, wurde ich so herzlich und warm hier in Albion, Pennsylvania aufgenommen, dass ich mich sofort zuhause fühlte.