Schipanski: Ungleichgewicht bei Standortentscheidungen des Bundes

Sitz der neuen Agentur für Sprunginnovationen wird Leipzig

Die neue Agentur der Bundesregierung zur Förderung von Sprunginnovationen wird ihren Sitz in Leipzig haben. Der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete und Forschungspolitiker Tankred Schipanski begrüßt die Gründung der Agentur, die bahnbrechenden Innovationen aus Deutschland zum Durchbruch verhelfen soll. Der Politiker kritisiert jedoch: „Auch wenn es erfreulich ist, dass die Erkenntnisse der Regierungskommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ ernst genommen werden und die Ansiedlung neuer Behörden und Bundeseinrichtungen in den ostdeutschen Bundesländern umgesetzt wird – nicht nachvollziehbar ist das Ungleichgewicht, das hierbei zunehmend entsteht. Wie schon zuletzt bei Standortentscheidungen über die Ansiedlung von Bundeseinrichtungen, ist Thüringen auch diesmal leider leer ausgegangen, obwohl es der neuen Agentur für Sprunginnovationen eine adäquate Heimat hätte bieten können. Bei allem Respekt für den erfolgreichen Freistaat Sachsen: Starke Standorte weiter „fettzufüttern“ widerspricht dem Ziel der Bundesregierung, eine ausgewogene Verteilung von Bundeseinrichtungen und -institutionen über alle Länder hinweg zu erreichen. Der Osten ist mehr als Sachsen und Berlin!“

Dabei bezieht sich Schipanski beispielsweise auf die „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“ (Halle/Leipzig), eine neue Außenstelle des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (Dresden), eine 5G-Modellregion (Lausitz,) das Forschungsinstitut Casus (Görlitz), die neue Außenstelle des Deutschen Krebsforschungszentrums (Dresden) oder das Fernstraßen-Bundesamt (Leipzig).

Noch offen seien Entscheidungen über die in der Strategie Künstliche Intelligenz (KI) angekündigten Anwendungshubs. Hier fordert Schipanski von der Landesregierung ein starkes Werben für die Qualitäten des Freistaates. „Thüringen ist ein exzellenter Forschungsstandort und ausgesprochen geeignet für die Ansiedlung eines Anwendungshubs für KI. Dabei denke ich insbesondere an die Technische Universität Ilmenau mit ihrer Fakultät für Informatik und Automatisierung und Anwendungskompetenzfeldern wie z.B. Robotik, aber auch dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum. Des Weiteren verfügt Thüringen über diverse hervorragende außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, eine starke mittelständische Wirtschaft sowie eine innovative Start-Up-Szene“, sagte Schipanski. „Wir Thüringer Politiker auf Landes- und Bundesebene müssen hier an einem Strang ziehen und Druck machen.