Strukturdebatte nicht zielführend

Bei der gestrigen Debatte zum dritten nationalen Bildungsbericht im Deutschen Bundestag warben die Politiker der christlich-liberalen Koalition für einen modernen Föderalismus in der Bildungspolitik. „Der Bund muss eine koordinierende Funktion im Bildungssektor übernehmen können. Wir wollen Schule von der Qualität der Bildung, also von Lehrinhalten und Leistungsstandards aus, denken und nicht aus Sicht der Schulstruktur. Schlüsselelemente dafür sind stärkere Vergleichbarkeit von Bildungsinhalten und eine Festlegung auf gemeinsame Kompetenzstandards“ betont Schipanski, selbst Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

In der Debatte vor dem Deutschen Bundestag sprach auch Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) als Mitglied des Bundesrates. Schipanski vermisste in Matschies Beitrag jedoch dessen eigene Idee vom „Lernen ohne Zensuren“. „Lernen und Leistungsorientierung gehören für mich zusammen. In einigen Grundschulen werden mit Erfolg Modelle ausprobiert, die eine Beurteilung von Schülern ohne Zensuren vorsehen. Diese aber in höhere Klassen auszudehnen, halte ich nicht für zielführend“, so Schipanski.

Auch mit der Idee der Gemeinschaftsschule sei Matschie selbst in seiner eigenen Partei isoliert, stellte Schipanski fest. Lediglich die Partei „Die LINKE“ hätte in ihren Beiträgen für die Gemeinschaftsschule geworben. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Ernst-Dieter Rossmann, forderte die Länder stattdessen auf, sich auf zwei Schulmodelle zu einigen. Das Modell der Gemeinschaftschule habe aber nicht einmal der SPD-Vertreter ausdrücklich ins Spiel gebracht.

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