04 Aug Die Helfer im Blick
Am zweiten Tag seiner Sommertour (3. August) durch den Landkreis Gotha besuchte der heimische Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski neben vielen Bürgersprechstunden „berufsmäßige Helfer“, wie die Berufsfeuerwehr Gotha sowie den Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes.
Gemeinsam mit dem Zweiten Beigeordneten des Landrats und Vorsitzenden des Stadtfeuerwehrverbandes Gotha, Thomas Fröhlich, empfing der städtische Amtsleiter Klaus-Jörg Knobloch den Parlamentarier bei der Berufsfeuerwehr in Gotha, eine von insgesamt sieben Berufsfeuerwehren im Freistaat Thüringen. Im Gespräch erfuhr Schipanski, dass die Kameradinnen und Kameraden im vergangenen Jahr circa 1600 Einsätze hatten. „Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Brände, sondern auch die typische entlaufene Katze auf dem Baum gehören ebenfalls dazu.“ erklärte Knobloch.
Schipanski informierte sich über die Organisation des Katastrophenschutzes in der Region sowie die Nachwuchsgewinnung der Feuerwehren. „Die Arbeit der Feuerwehren hinsichtlich der Nachwuchsgewinnung ist in Gotha vorbildlich. Dennoch müssen wir versuchen, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern“ betonte Schipanski. Großes Interesse hatte der Bildungspolitiker vor allem am von der Berufsfeuerwehr eingerichteten Brandschutzkabinett, welches einzigartig in Thüringen ist. Dieses, nach amerikanischem Vorbild entwickelte Konzept, wird genutzt, um Kindern und Jugendlichen die Gefahren durch Brände und Unfälle im Haushalt zu verdeutlichen. „Feuer hat auf Kinder eine magische Anziehung. Wir können vielleicht nicht verhindern, dass sie zündeln, aber wir können zu mindestens versuchen, den Kindern den richtigen Umgang mit Feuer beizubringen“ erklärte Herbert Christ, der das Kabinett betreut. Im vergangenen Jahr besuchten über 2000 Teilnehmer die Schulungen der Feuerwehr. Im Anschluss daran ging es für Schipanski hoch hinaus. Bei einer Übung der Kameraden mit dem Drehleiterfahrzeug fuhr der Bundestagsabgeordnete mit dem Korb über die Dächer Gothas. Danach konnte er die Rettung einer Person über die Drehleiter verfolgen.
In direkter Nachbarschaft zur Berufsfeuerwehr befindet sich auch der Stützpunkt des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), den Schipanski danach besuchte. Der Verein mit seinen circa 140 Festangestellten unterhält nicht nur den Rettungsdienst. Das Aufgabenfeld erstreckt sich beispielsweise auch auf die häusliche Pflege, die Unterstützung des Blutspendedienstes und den Katastrophenschutz. Wie Schipanski von den Vorstandsmitgliedern Sabine Köhler und dem Präsidenten des Kreisverbandes Gotha Jürgen Greiner erfuhr, beteiligt sich der Kreisverband Gotha an der von der Bundesregierung initiierten Medizinischen Task Force, die eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung bei Katastrophenfällen sicher stellt. Damit verfolgt der Bund eine neue Strategie bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung bei Großschadenslagen. Hierfür werden Fahrzeuge und Material durch den Bund bereit gestellt. In Zusammenarbeit mit den Helfern des DRK werden darüber hinaus eigene Einheiten des Bunds aufgestellt, die den Katastrophenschutz der Länder mit Spezialkräften unterstützen sollen. Momentan übernehme das DRK in Katastrophenfällen nur die Versorgung der Helfer, erklärte Köhler. Durch die Medizinische Task Force werde man aber in Zukunft direkt mit in die Einsätze eingebunden. Schipanski lobte insbesondere das viele ehrenamtliche Engagement beim DRK und warf auch einen Blick in die sich gerade im Umbau befindliche Kleiderkammer. Ein weiteres wichtiges Thema des Gesprächs war die momentane Situation des Fachkräftemangels im Bereich der Pflege. „Es fällt uns schwer, gelernte Fachkräfte für unseren Pflegedienst zu bekommen.“ erklärte Köhler. Hinzu käme, dass der Beruf der Pflegekraft auch eine Berufung sei. „Uns fehlen in den kommenden Jahrzehnten circa 200.000 Pflegekräfte. Die Bundesregierung hat dieses Problem erkannt. Wir werden daher weitere Projekte auf den Weg bringen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken“ sicherte Schipanski am Ende seines Besuches zu. Er wird in dieser Woche weitere Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen besuchen.
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