Dicke Kröte ist zu schlucken

Der Thüringer Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski (CDU) erklärt zu der am Mittwoch (26. Oktober 2011) durch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière bekanntgegebenen Entscheidung über die zukünftigen Standorte der Bundeswehr, „dass die Truppenstärke am Bundeswehrstandort Gotha reduziert und der Truppenübungsplatz Ohrdruf aufgegeben wird, ist bedauerlich und wirklich schmerzlich. Gleichzeitig ist das aber die Kröte, die wir schlucken müssen im direkten Vergleich mit anderen Regionen in Thüringen.“

„Mühlhausen, Sondershausen und Bad Salzungen trifft es deutlich härter. Da die Truppenstärke im Freistaat von 9.000 auf 6.300 Dienstposten reduziert werden soll, mussten wir wohl oder übel auch einen Beitrag zu der Strukturreform leisten.

Für den Landkreis ist es trotz allem sehr erfreulich, dass der Standort Gotha erhalten bleibt. Schließlich ist die Kaserne als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor von großer Bedeutung für die Region. Damit haben sich die vereinten Bemühungen der CDU für den Erhalt der Friedensteinkaserne insgesamt gelohnt, auch wenn die Gothaer SPD uns dabei immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen hat. Dabei denke ich beispielsweise an den verhinderten Kreistagsbeschluss, mit dem Landrat Konrad Gießmann sich als Sprachrohr für den ganzen Kreistag hätte einsetzen können.

Seit der Wende wurden allein in die Friedensteinkaserne knapp 90 Millionen Euro investiert. So ist ein hochmoderner, leistungsfähiger Standort entstanden, der vielen westdeutschen Standorten einiges voraus hat. Es wäre wirklich unsinnig und nicht nachvollziehbar gewesen, wenn diese Investitionen nun gänzlich hinfällig geworden wären.

Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr hat sich das Ministerium über ein Jahr beschäftigt und es sich wirklich nicht leicht gemacht. Harte Fakten wie Funktionalität, Kosten und Anbindung der Standorte waren ausschlaggebend für die Entscheidung. Nach der Umstellung der Bundeswehr auf eine Freiwilligenarmee müssen die Strukturen jetzt zwangsläufig so angepasst werden, dass eine schlagkräftigere, effizientere und vor allem zeitgemäße Armee entsteht. Dazu gehört – so schwer es für alle Betroffenen ist – auch die Verkleinerung der Truppe und damit einhergehend die Umstrukturierung und Schließung von Standorten.

Für uns heißt das deshalb jetzt: Nach vorne blicken und mit dieser Grundsatzentscheidung den Bundeswehrstandort neu gestalten. Für den Truppenübungsplatz Ohrdruf sollte schnell ein Konzept zur sinnvollen zivilen Nutzung entworfen werden. Hier bin ich gerne bereit, zwischen dem Ministerium, dem Landrat und der Bürgermeisterin zu vermitteln.“

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