Sommertour: Schipanski vor Ort

Nachdem im Deutschen Bundestag zuletzt eine Reihe komplexer und strittiger Themen wie die Energiewende, die Entscheidung zur Präimplantationsdiagnostik und die Euro-Stabilität diskutiert und darüber abgestimmt wurden, ist nun seit Mitte Juli bis Anfang September parlamentarische Sommerpause.

In dieser Zeit finden keine offiziellen Sitzungen in Berlin statt, so dass auch (außer in dringenden Fällen) keine wichtigen Entscheidungen getroffen werden. Der lange Zeitraum ist vor allem deshalb notwendig, weil die einzelnen Bundesländer zeitlich sehr versetzt Schulferien haben und jedem Abgeordneten ermöglicht werden soll, zumindest in den Sommerferien mit den schulpflichtigen Kindern zu verreisen. Doch auch wenn wir zwei Wochen Urlaub machen, bedeutet die Sommerpause für uns Abgeordnete nicht im wörtlichen Sinne eine lange Pause, sondern intensive Wahlkreiszeit. Besonders in Flächenwahlkreisen wie dem meinigen ist es während des normalen Sitzungsbetriebs ein großer organisatorischer Aufwand, in den Wahlkreis-Wochen die zahlreichen Einladungen und Termine in der Heimat – vom Vereinsjubiläum, über den Firmenbesuch, hin zur Bürgersprechstunde und zum Volksfest – unter einen Hut zu bekommen. Daher nutze ich die sitzungsfreie Zeit in diesem Sommer für eine große Tour durch meinen Wahlkreis. Vom 2. bis zum 7. August bin ich jeden Tag von früh bis spät im Landkreis Gotha unterwegs und vom 23. bis 28. August im Ilm-Kreis. Wie immer vor Ort und nah am Menschen. Dabei diskutiere ich aktuelle Themen der Bundespolitik, aber höre vor allem auch zu, um die Probleme der Menschen in Berlin kommunizieren und lösen zu können.

Ein wichtiges Thema ist der neue Freiwilligendienst. Bei verschiedenen Besuchen in sozialen Einrichtungen wie der Diakonie Gotha, dem Altenzentrum Sarapta in Walterhausen und dem Deutschen Roten Kreuz werde ich mich über die Erfahrungen mit dem neuen Instrument informieren. Die sogenannte Sicherungsverwahrung spielt beim Besuch der JVA Gräfentonna neben dem Thema der Resozialisierung eine große Rolle. Die Auswirkungen der Arbeitsmarktreform bespreche ich mit den Leitern des FöBi Bildungszentrums in Gotha, um die Gesundheitsreform geht es beim Besuch des Krankenhauses in Friedrichroda. Damit ich mir über die besonderen Belastungen der Pflegeberufe sowie den in dieser Branche großen Fachkräftemangel einen wirklichen Eindruck verschaffen kann, werde ich für einen halben Tag Praktikant beim HK Pflegedienst Neudietendorf sein und mit zu Patienten fahren. Auch verschiedene Dorf- und Vereinsfeste stehen auf meinem Programm, wobei es mir vor allem darum geht, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen. Ein besonderes Ohr für die Probleme und Anliegen der Bürger habe ich bei den insgesamt vier Bürgersprechstunden, von den einige „open air“, aber eine auch „on tour“ stattfinden. So fahre ich am Donnerstagnachmittag von Gierstädt mit dem Linienbus nach Gotha, um dort mit Reisenden über den Öffentlichen Nahverkehr im Landkreis zu sprechen. Ich würde mich sehr freuen, auch Sie bei der einen oder anderen Aktion zu treffen.