Noch bessere Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs schaffen

Im Mittelpunkt des heutigen Fachgesprächs im Ausschuss für Bildung und Forschung stand die Frage, wie künftig noch bessere Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs gestaltet werden können. Hierzu erklärt der Berichterstatter Tankred Schipanski (CDU): „Der Flaschenhals für Postdocs mit dem Ziel einer Karriere im Wissenschaftssystem muss unterhalb der W3-Professor erheblich geweitet werden. Die Unionsfraktion wird hierzu in Kürze einen Antrag vorlegen, der auch die Ergebnisse der heutigen Anhörung aufgreift.

Kern wird der Vorschlag einer neuen Professorenkategorie neben Junior- und Vollprofessur sein, die leistungsabhängige Planbarkeit und ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis bietet sowie über ein eigenes Promotionsrecht attraktiv ausgestaltet werden kann. Wir fordern die Hochschulen auf, die Verlässlichkeit, die der Bund durch jährlich wachsende Mittel seit 2006 für die Hochschulen bietet, in attraktive und planbare Karriereperspektiven für exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler umzusetzen. Die Länder können Ihren Beitrag durch eine vergleichbare Verlässlichkeit bei der Finanzierung Ihrer Hochschulen leisten.

Zudem fordert die Fraktion, die Vertragsdauer der Nachwuchswissenschaftler künftig grundsätzlich an die Laufzeit der Projekte zu koppeln, in denen diese beschäftigt sind. Ein vereinbartes Qualifikationsziel muss zügig während des Vertrages erreichbar sein. Das Stellensplitting in Einheiten von weniger als einer halben Stelle muss gänzlich unterbleiben. Dort wo eine andere Praxis in Hochschulen und Forschung zu finden ist, muss diese dringend beendet werden. Nur mit attraktiven und familienfreundlichen Rahmenbedingungen und planbaren Karriereperspektiven für gesuchte Nachwuchswissenschaftler bleiben wir wettbewerbsfähig im Kampf um die klügsten Köpfe weltweit.“

Hintergrund: Die Evaluation des im April 2007 in Kraft getretenen Wissenschaftszeitvertragsgesetzes durch die HIS GmbH hatte ergeben, dass derzeit 83 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis angestellt sind. Die Hälfte der Arbeitsverträge der an Hochschulen beschäftigten Postdocs hatte zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

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