Netzentwicklungsplan seit November bekannt

Auf die jüngsten Äußerungen von Hans-Jürgen Beier, Bürgermeister von Großbreitenbach, reagiert der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski verwundert. „Der Netzentwicklungsplan Strom 2012 ist in dieser Form bereits seit November letzten Jahres bekannt und öffentlich zugänglich. Damals (Pressemitteilung vom 27.11.2012) wie heute begrüße ich, dass die Trasse Altenfeld nach Grafenrheinfeld darin vorerst nicht mehr vorgesehen ist. Dafür hatten sich Landesregierung, Bürger, Initiativen und Thüringer Abgeordnete eingesetzt. Ich bin überrascht, dass sich der Großbreitenbacher Bürgermeister erst jetzt mit diesem Netzentwicklungsplan beschäftigt.“

Mindestens alle drei Jahre übermittelt die Bundesnetzagentur einen bestätigten Netzentwicklungsplan samt Umweltbericht an die Bundesregierung. Er ist die Basis für den Entwurf eines Bundesbedarfsplans. Wesentlicher Teil des Bundesbedarfsplans ist eine Liste künftiger Höchstspannungsleitungen. Der genaue Verlauf der Trassen ist darin nicht festgelegt. Für diese Vorhaben sind mit dem Erlass des Bundesbedarfsplangesetzes die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf verbindlich festgestellt.

„Da für die Trasse von Altenfeld nach Grafenrheinfeld nach ausgiebiger Prüfung keine Notwendigkeit festgestellt wurde, wird dieses Vorhaben im Bundesbedarfsplan nicht enthalten sein. Gemessen an unserem Grundsatz ‚Ausbau vor Neubau‘ kann ich die Notwendigkeit dieser Trasse auch in Zukunft nicht sehen“, so Schipanski.

Hintergrund: Durch die Energiewende ändert sich die künftige die Struktur der Stromerzeugung in Deutschland erheblich. Der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien und die sukzessive Abschaltung der Kernkraftwerke erfordern es, Strom zunehmend über weite Strecken zu transportieren. Daraus resultiert ein Netzausbaubedarf insbesondere in der Höchstspannungsebene. Thüringen leistet als kleines Bundesland mit dem Bau einer 380-kV-Leitung von Halle nach Schweinfurt bereits einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Vor allem die energieintensive Industrie, die auch im Ilm-Kreis viele Arbeitsplätze bereitstellt, ist auf eine sichere Stromversorgung auch in Zukunft angewiesen.

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