Annunziatas erste Wochen in Michigan

Mein Name ist Annunziata, ich bin 16 Jahre alt und Stipendiatin des „Parlamentarischen Patenschafts-Programms” des Deutschen Bundestages. Ausgewählt für dieses Stipendium hat mich Tankred Schipanski, der im Programmjahr 2014/2015 die Patenschaft übernimmt. Seit gut einem Monat lebe ich nun bei einer Gastfamilie in Caledonia, Michigan. Ich finde es in den USA einfach unglaublich! Nahezu alles scheint riesig, egal ob Supermärkte, Freizeitanlagen oder Autos. Und sogar die Freundlichkeit der Menschen hier folgt diesem „Hang zum Großen“.

Freundlich aufgenommen wurde ich so auch in meiner Gastschule, der East Kentwood High School. Hier gibt es sogar einen extra Campus für die Freshmen (Neuntklässler). Anders als an deutschen Schulen ist auch die Auswahlmöglichkeit an Unterrichtsfächern. So kann ich beispielsweise Fächer wie “Food Exploring”, “Shakespeare” oder “Lifetime Activities” belegen, aber natürlich auch Geschichte, Englisch und Spanisch. Der Unterricht fängt jeden Morgen um 7.34 Uhr an und endet 14.34 Uhr, was für mich ziemlich früh ist. Nach der Schule geht es dann von 15-18 Uhr zum Volleyballtraining. Zum Glück wohne ich nur wenige Minuten von der Schule entfernt.

Meine Mitschüler und meine Gastfamilie sind absolut vom American Football begeistert. Das färbt natürlich ab. Meine ersten Eindrücke von diesem typisch amerikanischen Spiel durfte ich bereits live bei den Spielen unseres Schulteams sammeln. Ich erlebe und genieße den besonderen Schoolspirit – eine der Sachen, die ich sehr bewundere. Auch war ich mit meiner Gastfamilie schon am Lake Michigan, der mehr wie der Ozean wirkt und wunderschön ist. Mein kleiner Gastbruder wurde neulich 2 Jahre alt. Zu diesem Anlass gingen wir in eine riesige Zirkusshow, die wirklich sehr beeindruckend war. Ein anderer wunderbarer Ort, den ich schon bewundern durfte, ist Mackinaw Island. Dies ist eine kleine mit alten Häusern bebaute Insel im Norden von Michigan auf der jegliche Motoren strikt verboten sind. Ohne Motorkraft bleiben nur Laufen zu Fuß, Fahrradfahren oder die Nutzung einer Kutsche zur Fortbewegung. Zusammen mit dem Eindruck der historischen Bebauung erlebt man hier eine ganz andere Seite von Amerika.

Ich bin so glücklich die einmalige Chance bekommen zu haben, diese interessante und auf eine so charmante Art ungewöhnliche Kultur mit ihren vielen Facetten kennenlernen zu dürfen. Ein paar Monate bleiben mir noch und ich denke, es wird eine Zeit bleiben, die ich nie vergessen werde.