Ideen für medizinische Versorgungssicherheit diskutiert

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Zu einem Stammtisch von Allgemeinmedizinern und Fachärzten aus dem südlichen Ilm-Kreis hatten der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski und der Landtagsabgeordnete Andreas Bühl (beide CDU) am Mittwoch (11. Februar) eingeladen. „Mich stört, dass bei der Diskussion um unsere ärztliche Versorgung oft über Ärzte diskutiert wird, aber kaum mit ihnen. Deshalb habe ich eine solche Runde vorgeschlagen“, sagte Andreas Bühl. Den Ärzten brannte dabei die Frage unter den Nägeln, was passiert, wenn der medizinisch bisher noch recht gut versorgte südliche Ilm-Kreis einmal mehrere altersbedingte Praxisschließungen gleichzeitig zu verkraften habe. Viele Ärzte um Ilmenau hätten ein ähnliches Alter und würden somit zur gleichen Zeit in Ruhestand gehen. Man könne aber keinen Arzt zwingen, sich im ländlichen Raum anzusiedeln. Die Konzentration auf Ilmenau werde sich deshalb fortsetzen.

„In Zukunft wird es noch wichtiger werden, Ärztinnen und Ärzte in der Versorgung durch speziell qualifizierte medizinische Fachkräfte zu entlasten. Dazu gibt es bereits unterschiedliche Modelle, wie zum Beispiel AGnEs oder VERAH, die weiterentwickelt werden müssen“, so Tankred Schipanski. Sogenannte Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis könnten mobil auch kleine Orte abdecken und die Ärzte bei Leistungen wie Routinekontrollen entlasten. Entsprechende Modelle gäbe es bereits, doch müsse bei der rechtlichen Absicherung der Ärzte und der nötigen Weiterbildung noch nachjustiert werden, so die Einschätzung der Mediziner.

Bühl und Schipanski begrüßten die Aktivitäten der Kassenärztlichen Vereinigung, wie beispielsweise die Stiftung zur Sicherung der ambulanten ärztlichen Versorgung. Mit einem Ärztescout werbe man direkt an der Universität Jena. Die ersten Ärzte mit Stipendium würden sich bereits in Thüringen niederlassen. „Dies sind sehr langfristige Bemühungen. Meine Fraktion wird bei der Haushaltsaufstellung ein Auge darauf haben, dass die Landesregierung weiter die nötigen Mittel zur Sicherung der Stiftung einstellt“, so Bühl. Die Abgeordneten waren sich einig, weiter einen engen Kontakt zu Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung und den betroffenen Medizinern zu suchen. Die medizinische Versorgung sei ein wichtiges Zukunftsthema.