16 Feb Fördertöpfe des Bundes sind ausgereizt
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Schipanski ist zurückhaltend bezüglich Forderung nach mehr Geld für Industrieforschung
Der CDU-Forschungsexperte Tankred Schipanski äußert sich skeptisch zu den Forderungen des Thüringer Wirtschaftsministers Tiefensee, die Bundesmittel für die Industrieforschung in Ostdeutschland noch weiter aufzustocken (in einem Interview in der Ostthüringer Zeitung vom 16.02.2015):
„Herzstück der Industrieforschung ist das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), welches bereits im Haushalt 2015 um 30 Millionen auf 543 Millionen aufgestockt wurde. Davon sind mindestens 40 Prozent für die neuen Länder vorgesehen. Außerordentlich wichtig ist auch das Programm Innovationskompetenz Ost (INNO-KOM-Ost), welches mit 65 Millionen im Haushalt steht. Auch die Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung wurde 2015 um 4,5 Millionen erhöht.
Ich werde mich selbstverständlich dafür einsetzen, dass diese Programme auf diesem hohen Niveau weitergeführt werden. Ich will aber nicht verhehlen, dass ich Zweifel habe, dass wir die Steigerungsraten der letzten Jahre so weiterführen können. Eine weitere substanzielle Steigerung der Forschungsausgaben kann meiner Ansicht nach nur durch die Länder erfolgen“, erläutert Tankred Schipanski.
Die staatlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen in Thüringen 2012 mit 131 Euro pro Kopf etwas über dem Bundesschnitt (126 Euro pro Kopf). Aktuell liegen diese Zahlen durch die Erhöhungen im Forschungsetat des Bundeshaushaltes wahrscheinlich noch höher.
Hintergrund:
Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie marktorientierte technologische Forschungs- und Entwicklungsprojekte der innovativen mittelständischen Wirtschaft in Deutschland. Seit 2008 werden Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, einschließlich des Handwerks und der unternehmerisch tätigen freien Berufe, nachhaltig unterstützt. So können Wachstum gewährleistet und Arbeitsplätze gesichert sowie neu geschaffen werden. Mehr Informationen erhalten Sie unter http://www.zim-bmwi.de/.
INNO-KOM-Ost ist ebenfalls eine Förderlinie des Bundeswirtschaftsministeriums und unterstützt die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von gemeinnützigen externen Industrieforschungseinrichtungen, um die Innovationskraft ostdeutscher Unternehmen nachhaltig zu stärken und Wettbewerbsnachteile auszugleichen. Mehr Informationen unter http://www.bmwi.de/DE/Themen/Technologie/Innovationsfoerderung-Mittelstand/vorwettbewerbliche-forschung,did=377404.html