Thüringer Wissenschaft droht den Anschluss zu verlieren

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Heute wurde das 20-jährige Jubiläum des Fraunhofer Institutsteils für Angewandte Systemtechnik (AST) in Ilmenau gefeiert. Dabei wurde im Beisein des Fraunhofer-Präsidenten Reimund Neugebauer auch der Startausschuss für einen Institutsneubau gegeben. Der Thüringer Forschungspolitiker Tankred Schipanski (CDU) wünscht sich eine Stärkung der Fraunhofer-Präsenz in Ilmenau und weist in diesem Zusammenhang auf Versäumnisse der Thüringer Landesregierung hin:

„Seit 2005 hat sich der Forschungs- und Bildungshaushalt im Bund von 7,6 auf jetzt 16,4 Milliarden mehr als verdoppelt. Der Bund hat sich Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation zu einem jährlichen Aufwuchs der Budgets der Wissenschaftsorganisationen von drei Prozent Bund verpflichtet. Diese finanzielle Kraftanstrengung trägt der Bund alleine. Allein Fraunhofer wird so kommendes Jahr fast 18 Millionen Euro mehr erhalten als noch 2015. Ich bedauere sehr, dass Thüringen wie die anderen Länder aus der gemeinsamen Finanzierung des Mittelaufwuchses ausgestiegen sind.

Gleichzeitig gibt es Stellenkürzungen an den Thüringer Hochschulen. Allein an der TU Ilmenau fällt ein Drittel der Lehrstühle weg. Vor dem Hintergrund, dass erfolgreiche Forschung aus der engen Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer einerseits und unseren Hochschulen andererseits entsteht, ist dies höchst besorgniserregend. Für eine Partnerschaft auf Augenhöhe muss Thüringen seine Hochschulen auskömmlich finanzieren. Das ist derzeit leider, trotz der Entlastung der Länder beim BAföG um 1,17 Milliarden Euro jährlich, nicht der Fall. Auch der Thüringer Wissenschaftsminister Tiefensee hat die heutige Gelegenheit nicht genutzt um zusätzliche Finanzierungsperspektiven aufzuzeigen“, ärgert sich Tankred Schipanski.