21 Jan Zu Gast bei Gobi – Schipanski stellt Reform der Pflegeberufe vor
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Wie kann eine gute Pflege in Zukunft sichergestellt werden? Diese Frage diskutierte der heimische Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski am Mittwoch (20.01.2016) mit dem Geschäftsführer der Gothaer Bildungsgesellschaft mbH, Sebastian Buntin und der stellvertretenden Schulleiterin der privaten medizinischen Berufsfachschule, Andrea Buntin. Anlass war der von der Bundesregierung in der letzten Woche vorlegte Gesetzesentwurf zur Reform der Pflegeberufe.
„Klar ist, es fehlen in ganz Deutschland über 80.000 Pflegerinnen und Pfleger. Wir benötigen dringend mehr Fachkräfte. Mit der gesetzlichen Neuregelung wollen wir einerseits den neuen beruflichen Anforderungen Rechnung tragen und andererseits das Berufsbild attraktiver gestalten“, erläuterte Schipanski. So solle beispielsweise die Berufsschule für Auszubildende generell kostenfrei sein, zudem gäbe es künftig mehr Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung.
Schipanski nahm im Gespräch auf, dass Pflegeunternehmen neben den Auszubildenden auf fachfremde Berufsumsteiger angewiesen sind. „Für die Unternehmen ist es wichtig, dass die öffentliche Hand Umschulungen in der Altenpflege weiterhin über einen Zeitraum von 3 Jahren finanziert. Ohne die Unterstützung würden viele potentielle Bewerber wegfallen.“, betonte Geschäftsführer Sebastian Buntin. Schipanski sagte zu, zu diesem Thema mit dem zuständigen Bundesministerium für Soziales und Arbeit in Kontakt zu treten.
Ein weiteres Thema des Pflegestammtisches war der Umgang mit Flüchtlingen. Die Diskussion zeigte, dass angesichts des hohen Bedarfs Überlegungen notwendig sind, wie Flüchtlinge als Pflegefachkräfte gewonnen werden könnten. „Mit den Flüchtlingen kommt auch viel Potenzial nach Deutschland. Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive sind für die Altenpflege eine wichtige neue Zielgruppe. Schlüssel für die berufliche Integration ist auch hier die Sprache“, führte Schipanski an. Der Bund erarbeite derzeit in Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und Jobcentern entsprechende Programme.
Der Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeberufe soll die Berufsausbildung an die veränderten Anforderungen bei der stationären und ambulanten Pflege anpassen. Im Mittelpunkt steht die Zusammenführung der bisher bestehenden Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zu einem Berufsbild. Der erste neue Ausbildungsjahrgang soll 2018 anlaufen.