Christenfeindlichkeit in der DDR endlich aufarbeiten

Der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski (CDU) schließt sich der Kritik von evangelischen und katholischen Kirchenvertretern, insbesondere Ordinariatsrat Winfried Weinrich (TLZ und OTZ berichteten am 18.08.2016), an der unzureichenden Aufarbeitung der Christenfeindlichkeit in der DDR an. „Die DDR-Diktatur hat vielen Christen großes Leid und Unrecht zugefügt. Wenn es der rot-rot-grünen Landesregierung ernst mit der Aufarbeitung ist, muss auch die Christenfeindlichkeit des Regimes auf den Tisch. Es reicht nicht aus, wenn der Ministerpräsident zum Papst pilgert, seine Partei muss sich endlich ihrer historischen Verantwortung stellen“, so der Thüringer Bundestagsabgeordnete.

Christen werden im Bericht der Landesregierung zur Aufarbeitung nicht als herausgehobene Opfergruppe betrachtet. „Eine ernstzunehmende Aufarbeitung gelingt nur, wenn alle Opfergruppen berücksichtigt werden. Ich lege der zuständigen Staatssekretärin Winter nochmals den offenen Brief von Pedro Hertel und Pfarrer i. R. Gerhard Sammet an die Landesregierung ans Herz. Sie beschreiben darin eindrücklich das Schicksal der Christinnen und Christen in der ehemaligen DDR“, führte Schipanski aus.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten Linke, SPD und Grüne die Aufarbeitung der SED-Vergangenheit angekündigt und eine interministerielle Arbeitsgruppe einberufen.