Rettungsdienste benötigen dringend Fachpersonal

Der heimische Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski (CDU) besuchte am Freitag (25.08.2017) den DRK Kreisverband Gotha. Im Gespräch mit Vorstand Sabine Köhler, Rettungsdienstleiter Mario Bissendorf und Henning Winkler vom DRK-Landesverband lag der Fokus auf der angespannten Fachkräftesituation im Rettungsdienst.
„Jeder erwartet zu Recht, dass der Rettungsdienst im Notfall schnell am Ort des Geschehens eintrifft. Dafür braucht es Notfallsanitäter und davon gibt es derzeit zu wenig. Wir müssen darum die Durchlässigkeit zwischen den Gesundheitsberufen erhöhen. Denkbar wäre beispielsweise die Notfallsanitäter in der Berufsausbildung enger an die Pflegeberufe anzubinden, deren Reform wir in Juni in Berlin gerade beschlossen haben“, so Schipanski. So würde auch Alten- oder Krankenpflegern der Weg in den Rettungsdienst erleichtert.

Der Bundestagsabgeordnete plädierte weiterhin dafür, dass der Freistaat Thüringen in Zusammenarbeit mit den Kostenträgern das Ausbildungsangebot für den Beruf des Notfallsanitäters erweitere. Die bisher vereinbarten 60 Plätze pro Jahr würden den tatsächlichen Bedarf nicht abdecken können.

Der Beruf des Notfallsanitäters wurde 2014 eingeführt und soll bis 2020 in Thüringen den Rettungsassistenten als höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst ablösen. Die DRK-Vertreter und Schipanski waren sich einig, dass diese Frist angesichts der Personalsituation ausgesetzt werden müsse, da ansonsten die flächendeckende Versorgung im Rettungsdienst nicht mehr gewährleistet werden könne.

v.l.n.r.: Stephan Hauschild (Wirtschaftsrat Thüringen), Sabine Köhler (Vorstand DRK Gotha), Mario Bissendorf (Rettungsdienstleiter DRK Gotha), Henning Winkler (DRK Thüringen), Tankred Schipanski