13 Jun Bund will Wissenslücken über die DDR schließen
Schipanski: 40 Millionen Euro für Forschungsprojekte
Das Bundesforschungsministerium stärkt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der DDR und dem SED-Unrecht. Dafür wurden jetzt 14 Forschungsverbünde ausgewählt. Sie werden in den nächsten vier Jahren mit bis zu 40 Millionen Euro gefördert. Zu den Forschungsfragen zählen unter anderem begangenes Unrecht, etwa in Haftanstalten, Erziehungsheimen, im Gesundheitswesen sowie gegen Ausreisewillige.
„Es ist erschreckend, dass viele Menschen heute nur noch wenig über die DDR wissen und auch, dass das dort geschehene Unrecht teilweise verharmlost wird. Das dürfen wir nicht zulassen. Die Aufarbeitung des in der DDR geschehenen Unrechts unter Rot-Rot-Grün in Thüringen ist unzureichend. Wir steuern als Bund gegen und fördern auch unter anderem Forschungsprojekte mit Beteiligung von Thüringer Forschungseinrichtungen. Sie werden dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen“, berichtete der Thüringer CDU-Bundestagsabgeordnete und Forschungspolitiker Tankred Schipanski.
Die 14 Forschungsverbünde wurden in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt. Der Start der Projekte ist ab Herbst 2018 vorgesehen. Zu den zentralen Zielen der Förderung zählt eine stärkere Verankerung der DDR-Forschung in der deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft. Zuletzt hat sie vor allem an den Universitäten über viele Jahre Ressourcen verloren. Insgesamt wird das Bundesforschungsministerium 32 Hochschulen fördern. Beteiligte Forschungseinrichtungen aus Thüringen sind die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Universität Erfurt, das Universitätsklinikum Jena und die Bauhaus-Universität Weimar.
Viele der geförderten Hochschulen arbeiten eng mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Gedenkstätten, Archiven, Aufarbeitungsvereinen, Einrichtungen der politischen Bildung und anderen relevanten Akteuren zusammen. So sollen Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gebaut und die Forschungsergebnisse breiter in die Bevölkerung vermittelt werden.