Bund fördert Zukunftsbranche Elektromobilität stark

Jüngst war die sogenannte Energiewende ein viel diskutiertes Thema in der Öffentlichkeit. Zu einer integrierten Klima- und Energiestrategie gehört als wichtiger Baustein die Elektromobilität. Diese reduziert die Emissionen des Straßenverkehrs, minimiert die Abhängigkeit vom Erdöl, ist im Stromverbrauch sehr sparsam und könnte durch die Speicherung von regenerativem Strom nicht zuletzt zur Netzstabilität beitragen. Das Technologiefeld ist also nicht nur innovativ und nachhaltig, sondern weist auch eine hohe Wettbewerbsdynamik auf.

Deutschland soll, so der Plan der Bundesregierung, in den nächsten Jahren zum Leitmarkt dieser Zukunftsbranche werden. Um den dafür notwendigen Technologie- und Infrastrukturwandel zu initiieren, sind staatliche Fördermaßnahmen notwendig. Das geschieht im großen Stil: Für den Ilmenauer dürfte dies besonders anhand des vor wenigen Monaten gegründeten Thüringer Innovationszentrum Mobilität (Thimo) und dem damit verbundenen Bau des Terminal 3 am Bahnhof sichtbar werden. Hier fördert der Freistaat mit einem guten Ansatz ein Zentrum, in dem Technische Universität und Industrie gemeinsam Forschung und Entwicklung rund um die nachhaltige Mobilität betreiben.

Damit folgt die Landesregierung der Förderpolitik des Bundes, der schon seit 2006 einen Schwerpunkt auf diese Sparte legt. Besonders im Rahmen der Hightech-Strategie und des Konjunkturpaketes II flossen in den letzten Jahren viele Millionen in die Förderung der E-Mobilität. Um den Ausbau dieser Technologie noch zielgerichteter forcieren zu können, wurde 2010 die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) eingerichtet, die sich aus Vertretern von Politik, Industrie, Wissenschaft, Kommunen sowie Verbrauchern zusammensetzt.

Erst im Mai 2011 veröffentlichte die NPE Empfehlungen zur Weiterentwicklung der E-Mobilität, die die Bundesregierung jetzt in einem Regierungsprogramm Elektromobilität umsetzt. Dieses gibt die gemeinsame Marschrichtung der vier federführenden Bundesministerien (Forschung, Umwelt, Wirtschaft und Verkehr) vor. Im Zentrum steht dabei die Forschung und Entwicklung, wofür bis zum Ende der Legislaturperiode eine weitere Milliarde Euro zusätzlich investiert werden.

Aktuell sind die konkreten Programme und die Zuweisung an die einzelnen Ministerien noch nicht fix, sicher ist jedoch, dass speziell systemübergreifende Ansätze gefördert werden, um Synergien zu erzeugen. Dazu werden mit dem Aufbau von regionalen Schaufenstern und der Entwicklung technischer Leuchtturmprojekten zwei innovative Instrumente etabliert.

Bisher ist der Freistaat Thüringen bei der intensiven Bundesförderung nicht zum Zuge gekommen. Somit ist es das große Ziel, bei der zweiten Förderphase erfolgreich zu sein, weshalb ich die Bewerbung Thüringens als Schaufenster-Region sehr begrüße. Dafür ist ein vernetzter Ansatz, der die unterschiedlichen Kräfte von Industrie, universitärer und außeruniversitärer Forschung bündelt, notwendig.

In diesem Sinne ist das Ilmenauer Thimo eine erfolgsversprechende Basis, um bei der als Wettbewerb gestalteten Ausschreibung erfolgreich zu sein. Die dann fließenden Bundesmittel könnten Thüringen zum bundesweiten Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Mobilität anwachsen lassen und der Region viele sichere Arbeitskräfte bescheren.