Engagement für das BAföG ist so groß wie nie zuvor

Der Thüringer Landtag debattiert heute einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema BAföG. Die Fraktion fordert darin den Ausbau des derzeitigen BAföG-Konzepts zu einem Zwei-Säulen-Modell. Neben den derzeit gewährten Bedarfszuschuss soll künftig ein Sockelbetrag treten, den alle Studierenden unabhängig von der Einkommenssituation der Eltern erhalten. „Das BAföG in seiner jetzigen Form ist eine Erfolgsgeschichte. Ich sehe keinen Grund, das Konzept grundlegend zu verändern. Mit ihrem Antrag bringen die Grünen zum Ausdruck, dass sie die großen Erfolge von Bund und Ländern nicht ausreichend anerkennen,“ so der Bildungspolitiker Tankred Schipanski (CDU).

Laut dem am 18. Januar 2012 vorgestellten 19. BAföG-Bericht sind die Ausgaben von Bund und Ländern zwischen 2008 und 2010 von 2,3 Milliarden Euro auf fast 2,9 Milliarden Euro angestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg auch der durchschnittliche monatliche Förderbetrag um 10 Prozent an, von 398 Euro auf 436 Euro. „Die immer gleiche Forderung nach noch mehr Geld aus dem Bundeshaushalt halte ich angesichts dieser Erfolge für ungerechtfertigt. Auch die Grünen müssen endlich lernen, dass der Bund nicht die Sparkasse der Länder ist,“ so Schipanski weiter.

In ihrem Antrag fordern die Grünen auch die Abschaffung des neu eingeführten Deutschlandstipendiums. „Diese Forderung kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Das Deutschlandstipendium stellt neben dem BAföG eine neue, wichtige Säule der Studienfinanzierung dar und hat sich gerade in Thüringen bestens bewährt,“ so Schipanski.

Die Grünen argumentieren in ihrem Antrag, dass zur Bekämpfung des Fachkräftemangels auch mehr junge Menschen aus Nichtakademikerfamilien zu einem Studium bewegt werden müssten. „Dem stimme ich ausdrücklich zu! Aber im Gegensatz zum BAföG wird gerade das Deutschlandstipendium strikt nach Leistung und unabhängig vom Einkommen der Eltern vergeben. Es ist deshalb ein hervorragendes Instrument, um Chancengleichheit zwischen den jungen Menschen herzustellen,“ erklärte Schipanski abschließend.

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