Der Bundestagsabgeordnete und Bildungspolitiker Tankred Schipanski (CDU) teilt die Kritik der Eltern und Lehrer an der Umsetzung des Gemeinsamen Unterrichts in Thüringen. „Kultusminister Christoph Matschie hat die Auflösung der Förderschulen geplant und durchgeführt, ohne die Betroffenen ausreichend in den Prozess einzubinden“, bemängelt Schipanski das Vorgehen. Deshalb habe die CDU Ilm-Kreis in enger Abstimmung mit der Elterninitiative ‚Pro Förderschule‘ einen Antrag an den CDU-Landesvorstand gestellt, der auf den Erhalt der Förderschulen ziele.

Bei der gestrigen Debatte zum dritten nationalen Bildungsbericht im Deutschen Bundestag warben die Politiker der christlich-liberalen Koalition für einen modernen Föderalismus in der Bildungspolitik. „Der Bund muss eine koordinierende Funktion im Bildungssektor übernehmen können. Wir wollen Schule von der Qualität der Bildung, also von Lehrinhalten und Leistungsstandards aus, denken und nicht aus Sicht der Schulstruktur. Schlüsselelemente dafür sind stärkere Vergleichbarkeit von Bildungsinhalten und eine Festlegung auf gemeinsame Kompetenzstandards“ betont Schipanski, selbst Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Nach der Diskussionsveranstaltung der Elterninitiative „Pro Förderschule“ am Donnerstag (13.1.2011) in Ilmenau bilanzierte der Bundestagsabgeordnete und Bildungspolitiker Tankred Schipanski: „Der Umgang mit den Förderschulen ist aktuell das drängendste Problem im Thüringer Bildungssystem. Man kann nicht von Integration sprechen, wenn Förderschüler einfach in Grund- und Regelschulen gesteckt werden, ohne dass die Rahmenbedingungen dort deutlich verändert werden.“

Am Donnerstag, dem 13.01.2011 nahm ich an einer Diskussionsveranstaltung der Elterninitiative „Pro Förderschule“ teil. Bei der Veranstaltung betonten Eltern und Lehrer nochmal, welche großen Probleme durch die Auflösung der Förderschulen im Freistaat Thüringen entstehen. Viele fühlen sich vom  Ministerium und Minister Matschie im Stich gelassen. Matschie will die Reform um jeden Preis durchsetzen ohne die zuvor dafür nötigen Rahmenbedingungen geschaffen zu haben. Das ist nicht hinzunehmen.