Berufsanerkennung: Thüringen muss endlich handeln

Gestern (25.10.2012) wurde auf der Ministerpräsidentenkonferenz der Bedarf an ausländischen Fachkräften thematisiert. Dazu äußert sich der Thüringer Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski, Berichterstatter für die Zuwanderung von Hochqualifizierten, wie folgt: „Die Länder haben den Bedarf an ausländischen Fachkräften mittlerweile erkannt, fordern aber im gleichen Atemzug, dass die Prüfung der Gleichwertigkeit ausländischer Abschlüsse auch zukünftig auf Basis ihrer Berufsqualifikationsfeststellungsgesetze erfolgt. Das heißt: Vorerst wird nichts dafür getan, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Wenn es uns ernst damit ist, ausländische Fachkräfte in Thüringen willkommen zu heißen, dann muss der Freistaat endlich handeln und Worten Taten folgen lassen. Der Bund hat schon vor über einem Jahr ein Gesetz beschlossen, dass jedem Interessierten einen Rechtsanspruch auf eine zeitnahe Prüfung seines im Ausland erworbenen Berufsabschlusses garantiert und die Zuwanderung erleichtert. Es schließt allerdings nur die auf Bundesebene geregelten Berufe ein, wie zum Beispiel Heilberufe, Rechtsanwälte und Handwerksmeister.

Längst ist es an der Zeit, dass die Länder nachziehen und die Anerkennungsverfahren in ihrem Zuständigkeitsbereich ändern. Das betrifft beispielsweise Lehrer, Ingenieure, und Erzieher. Ich fordere den zuständigen Thüringer Minister Christoph Matschie auf, schnell eine neue Regelung zu finden, damit wir einen beherzten Schritt weiter in Richtung Willkommenskultur gehen.“

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