18 Nov Finanzforderungen der Länder nicht gerechtfertigt
Der Bundesparteitag der CDU hat am Montag (15. November 2010) die Aussetzung der Wehrpflicht beschlossen, die damit so gut wie sicher ist. In der Folge wird die Zahl der Studienanfänger steigen, was die Hochschulen jedoch keinesfalls vor unüberwindbare Hürden stellen werde, wie der CDU-Bundestagsabgeordnete und Bildungspolitiker Tankred Schipanski klarstellte. Zwar sei mit einer größeren Zahl von Studienbewerbern zu rechnen, doch diese werde sich in einem überschaubaren Rahmen bewegen.
Derzeit werde von rund 60.000 zusätzlichen Bewerbern ausgegangen, die jedoch nicht alle sofort nach ihrem Schulabschluss an die Hochschulen drängen würden. „Erfahrungsgemäß nehmen nur rund 40 Prozent der Studieninteressierten direkt nach dem Abitur ein Studium auf. Ein großer Teil geht zunächst ins Ausland, absolviert ein freiwilliges soziales Jahr oder beginnt eine Berufsausbildung“, erklärt Schipanski. Dementsprechend sei davon auszugehen, dass sich die Zahl der zusätzlichen Bewerber im ersten Semester nach der Aussetzung der Wehrpflicht bei etwa 24.000 einpendeln werde, was in Relation zu der Gesamtzahl der Universitäten eine praktikable Größenordnung sei. „Jedes Jahr wird eine Vielzahl von Studienplätzen nicht besetzt, wobei besonders die ostdeutschen Universitäten aufgrund der demographischen Entwicklung immer weniger Studienbewerber haben. So betrachtet, fallen die zusätzlichen Bewerber kaum ins Gewicht“, begründet der Parlamentarier. Finanzforderungen der Länder an den Bund, die in den vergangenen Tagen laut geworden waren, erteilte Schipanski deshalb eine klare Absage. „Der Bund trägt die Kosten für das Deutschlandstipendium alleine und ist den Ländern bereits bei einem Ausgleich für die Bafög-Erhöhung sehr entgegen gekommen. Auch die Länder müssen ihrer Bildungsverantwortung endlich nachkommen“, betonte Schipanski.