Besuch aus der Heimat

Vom 15. bis 17. September 2011 war eine Reisegruppe aus Gotha zu Gast in Berlin, deren Teilnehmer hauptsächlich aus Mitgliedern der Herzoglich privilegierten Altschützengesellschaft zu Gotha bestand. Drei Tage lang hatten die Thüringer Gelegenheit, die Bundeshauptstadt von ihren schönsten und historisch bedeutsamsten Seiten kennenzulernen.

Der Reisebus, mit dem sie die lange Fahrt von Deutschlands Mitte aus unternommen hatten, erwies sich auch innerhalb Berlins als praktisches Fortbewegungsmittel: So ließen sich alle Sehenswürdigkeiten in kurzer Zeit bequem erreichen. Neben den fast schon obligatorischen Touristenattraktionen wie Brandenburger Tor, Siegessäule und Gendarmenmarkt standen jedoch ganz besondere Sehenswürdigkeiten im Mittelpunkt der Reise. So führte gleich die erste Station die ca. fünfzigköpfige Gruppe in das Preußische Herrenhaus, in dem heute der Bundesrat seinen Sitz hat. Gemeinsam staunten die Thüringer über die Geschichte des Hauses, bewunderten die architektonische Mischung aus Tradition und Moderne, und erfuhren Interessantes zu dem Wurzeln des deutschen Föderalismus und der Rolle des Bundesrats im politischen Gefüge Deutschlands. Passend dazu folgte gleich im Anschluss die Besichtigung des Reichstagsgebäudes. Nach einem spannenden Vortrag mitten im Plenarsaal zu den Abläufen im Bundestag traf ich mich mit meinen Gästen und nutzte die Gelegenheit, ihnen von meiner politischen Arbeit hier in Berlin zu berichten und mich mit ihnen über aktuelle politische Themen und Fragestellungen auszutauschen. Für mich war es besonders spannend, ihre Sicht der Dinge zu hören, und zu erfahren, was sie persönlich bewegt. Darum hat es mich umso mehr gefreut, mit ihnen über viele verschiedene Themen wie die Umstellung von Diplomstudiengängen auf Bachelor/Master oder die aktuellen Herausforderungen in Europa diskutieren zu können. Anschließend haben wir den Abend bei einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen, und ich habe es genossen, mit Menschen aus meiner Heimat ein wenig beisammen zu sitzen.

Am nächsten Tag wartete auf die Gruppe schon ein weiterer Höhepunkt: Nachdem alle die aufwendige Sicherheitskontrolle passiert hatten, erhielten sie Einlass ins Bundesverteidigungsministerium. Hier empfing sie ein Kapitänleutnant, der ihnen alles Wissenswerte rund um brisante Themen wie die Abschaffung der Wehrpflicht und den Afghanistaneinsatz erläuterte. Kurze Zeit später erfuhren die Teilnehmer in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand interessantes Hintergrundwissen zu Graf von Stauffenberg und zu seinem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944, bevor sie der Bus auch schon wieder zu den nächsten Stationen ihrer Reise brachte.

Insgesamt hatte die Gruppe ein volles, aber in jedem Fall sehr abwechslungsreiches Programm in der Bundeshauptstadt und trotz all der politischen Bildung auch viel Spaß. Ich freue mich schon auf die nächsten Gäste aus der Heimat!